Rechnung

Bei einem Handelsgeschäft ist die Rechnung das wichtigste Dokument. Die Rechnung ist die Bestätigung der gelieferten Waren oder erbrachten Dienstleistungen, Im Gegenzug wird eine Vergütung bezahlt.

Daher ist es für Sie und Ihr Unternehmen sehr wichtig, dass die Rechnung die notwendigen Elemente enthält.

Wenn Ihre Rechnung nicht in Ordnung ist, kann das weitreichende Folgen haben.

Es ist zu unterscheiden zwischen allgemeinen Angaben, die auf einer Rechnung enthalten sein müssen, und spezifischen Angaben, die nur in bestimmten Fällen enthalten sein müssen.

Jede Rechnung, die an einen belgischen Kunden gerichtet ist, muss die folgenden Angaben enthalten:

1. das Wort „Rechnung“;

2. das Rechnungsdatum, aber auch das Lieferdatum oder das Datum, an dem die Dienstleistungen erbracht werden;

3. Rechnungsnummer;

4. angaben zu Ihrem Unternehmen: Name, Firmensitz, UmsatzsteuerIdentifikationsnummer und Kontonummer;

5. beschreibung der gelieferten Waren oder erbrachten Dienstleistungen

6. den (Stück-)Preis und die gegebenenfalls gewährten Rabatte;

7. beträge: der Betrag ohne MwSt., der Prozentsatz der MwSt., der Betrag der MwSt. per Tarif und den zu zahlenden Gesamtbetrag;

8. ort der Ausstellung der Rechnung

9. zahlungsbedingungen: Es ist nicht zwingend erforderlich, die allgemeinen Bedingungen auf der Rechnung anzugeben, aber es wird sehr stark empfohlen, sie auf  Ihrer Rechnung einzufügen.

In bestimmten Fällen müssen zusätzliche spezifische Angaben in die Rechnung aufgenommen werden, z. B.:

• übertragene Mehrwertsteuer”, wenn die Mehrwertsteuer vom Vertragspartner geschuldet wird; 
• vom Kunden ausgestellte Rechnung”, wenn es sich um „Selfbilling“ handelt;

• von der Mehrwertsteuer befreit unter ….”, wenn der Umsatz von der Mehrwertsteuer befreit ist. Die Rechtsgrundlage hierfür muss beschrieben werden; 
• besondere, gesetzlich vorgeschriebene Angaben (Verkauf von Kunst, Antiquitäten usw.).

Erfüllt Ihre Rechnung nicht die zwingenden Formvorschriften oder haben Sie eine Pflichtangabe ausgelassen? Dann riskieren Sie ein Bußgeld. Diese Geldbußen können variieren von 50,00 EUR bis zu einem Höchstbetrag von 5.000,00 EUR.

Wenn Ihre Rechnung unrichtige Angaben enthält, können die Behörden ein verhältnismäBiges Geldstrafe gegen Sie verhängen. Liegt kein Betrug vor, riskieren Sie eine Geldstrafe von 60% bis 100% des Rechnungsbetrags. Im fFalle eines Betrugs kann die Geldstrafe bis zu 200% des Rechnungsbetrags betragen.

STUDIO | LEGALE kann Sie von Anfang an bei der Abwicklung von Handelsgeschäften unterstützen. So können wir Sie beispielsweise bei der Erstellung und Prüfung Ihrer Rechnungen unterstützen.

Allgemeine Geschäftsbedingungen

Die Aufnahme von Allgemeinen Geschäftsbedingungen in Ihre Rechnung ist keine rechtliche Verpflichtung. Es wird jedoch dringend empfohlen, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen auf der Rückseite des Dokuments zu vermerken und zu verweisen auf sie auf der Frontseite Ihrer Rechnung.

Gute Allgemeine Geschäftsbedingungen können Ihre Rechtsposition sichern und sind auch für Ihre Beziehung zu Ihrem Kunden wichtig.

Jedes Unternehmen ist einzigartig, weshalb wir Ihnen empfehlen, keine Standard-AGB aus dem Internet zu nehmen, sondern sie selbst zu erstellen oder erstellen zu lassen von maßgeschneiderten Allgemeinen Geschäftsbedingungen.

Mit guten Allgemeinen Geschäftsbedingungen können Sie viele Probleme vermeiden, wie z. B. die Absicherung Ihres eigenen Unternehmens und die Begrenzung der Haftung, aber auch die Bereitstellung spezifischer Sicherheiten für den Fall, dass Ihr Kunde nicht zahlt oder Sie finanzielle Schwierigkeiten haben.

Nachfolgend finden Sie eine (nicht exhaustive) Liste einiger spezifischer Bedingungen, die Sie unbedingt in Ihre Allgemeinen

Geschäftsbedingungen aufnehmen sollten:

• vorrangklausel: Es gelten die eigenen Allgemeinen Geschäftsbedingungen und sie haben Vorrang vor denen des Kunden;
• netting-Klausel: Klausel, nach der gegenseitige Forderungen und Schulden verrechnet und ausgeglichen werden können;
  – vorrangige Klausel für den Fall der Insolvenz des Kunden;
  – gegenüber anderen Gläubigern und Dritten, auch im Falle des Zusammentreffens (z. B. Konkurs);
  – müssen bestimmte Kriterien erfüllen.
• eigentumsvorbehalt: Klausel, wonach das Eigentumsrecht bei Lieferung von Waren erst nach vollständiger Bezahlung des Preises übergeht;
• automatische Beendigung des Vertrags: Der Vertrag wird automatisch beendet, wenn der Kunde seine Aktivitäten beendet. (z. B. Konkurs, gerichtliche Reorganisation oder Liquidation);
  

• mediationsklausel: Klausel, die die Einschaltung eines oder mehrerer Mediatoren im Falle von Streitigkeiten über die Vertragserfüllung ermöglicht. Dies geschieht vor der Einleitung eines Gerichtsverfahrens:
  – versuchen, eine einvernehmliche Lösung zu finden;
  – versuchen, eine Einigung zu erzielen, die beide Seiten befriedigt
  – kosten/Zeitersparnis. 
• anwendbares Recht und territoriale Zuständigkeit: Bestimmen Sie das anwendbare Recht und die territoriale Zuständigkeit des Gerichts;
• „Hardship“-klausel: Diese Klausel geht davon aus, dass es für eine oder mehrere Parteien wirtschaftlich schwieriger oder teurer geworden ist, die ursprünglich getroffenen Vereinbarungen zu erfüllen. (≠ Höhere Gewalt. „Hardship“ sind nicht gesetzlich verankert und müssen daher in den Vertrag aufgenommen werden) 
• preisanpassungsklausel: Klausel, die besagt, dass der Preis unter bestimmten Umständen angepasst werden kann;
• vorläufiges Liefer- und/oder Ausführungsdatum: Geben Sie an, dass es sich bei den vereinbarten Fristen um reine Richtwerte handelt und sprechen Sie von einem “voraussichtlichen Termin”;
• spezifische Pandemieklausel: Klausel, die eine zwischenzeitliche Kündigungsmöglichkeit und/oder einen Rabatt oder eine Aussetzung vorsieht.

Allgemeine Geschäftsbedingungen können so zugeschnitten werden, dass sie Ihr Unternehmen optimal schützen.

STUDIO | LEGALE kann Ihnen dabei selbstverständlich behilflich sein und auf Ihr Unternehmen zugeschnittene Allgemeine Geschäftsbedingungen erstellen.